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Vorlage - SV/2014/002-1  

Betreff: Zukunft des offenen Ganztags

Status:öffentlich  
Beratungsfolge:
Verbandsversammlung des Schulverbandes Glückstadt
14.05.2014 
Sitzung der Verbandsversammlung des Schulverbandes Glückstadt geändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag

 

Die Kooperation zum Betrieb des Offenen Ganztags mit der Steinburg Sozial gGmbH wird nicht weitergeführt.

Zur Aufrechterhaltung des Offenen Ganztagsbetriebs an der Bürgerschule und der Regionalschule in Glückstadt wird die wöchentliche Arbeitszeit der pädagogischen Fachkraft an der Bürgerschule um 5 Wochenstunden erhöht. Daneben sind Kosten für eine zusätzliche Teilzeitstelle mit 19,5 Wochenstunden für eine Koordinatorin/ einen Koordinator für den Einsatz an beiden Schulen ab 15.05.2014, zunächst befristet bis zum 31.07.2015, bereitzustellen.

 

 


Sach- und Problemdarstellung:

Sachdarstellung:

 

Die Situation und die Entwicklung der Finanzierung des Offenen Ganztagsbetriebs an der Bürgerschule und der Regionalschule wurden in den Drucksachen SV 2014/001 und 002 beschrieben. In der Sitzung der Schulverbandsversammlung vom 13.02.2014 kam zum Ausdruck, dass eine weitere Trägerschaft durch die Steinburg Sozial gGmbH (STS) in Frage zu stellen ist. Die STS hat außerdem signalisiert, dass vor dem Hintergrund der seitherigen Entwicklung der internen Diskussion mit den Schulen und der inzwischen angestoßenen öffentlichen Debatte zurzeit keine hinreichenden organisatorischen und materiellen Rahmenbedingungen, auf denen ein tragfähiges Konzept für eine zukünftige Trägerschaft aufbauen könnte, gesehen wird. (s. Anlage 1)

Sowohl im Bericht der STS als auch in der Darstellung der Schulleitungen in der letzten Sitzung der Verbandsversammlung wurde deutlich, dass ein erheblicher Verwaltungsaufwand, der nicht abzusehen war, entstanden ist. Dies ist u.a. auf den Mehraufwand aufgrund des enormen Anstiegs der Teilnehmerzahlen, insbesondere in der Bürgerschule, zurückzuführen. Auch im pädagogischen Bereich ist ein erhöhter Bedarf an koordinierenden Tätigkeiten, Elterngesprächen u.ä. angefallen. Die Praxis hat gezeigt, dass eine effiziente und bedarfsgerechte Abwicklung des Offenen Ganztagsbetriebs nur durch den Einsatz einer/eines Koordinatorin/ Koordinators vor Ort sichergestellt werden kann. Hierbei ist eine sinnvolle ganzheitliche Bearbeitung unter Berücksichtigung der teilweise unterschiedlichen Bedürfnisse der beiden Schulen anzustreben. Dies ist allerdings nicht im Rahmen des bisherigen Finanzvolumens umzusetzen, unabhängig von der Trägerschaft.

 

Eine Umfrage bei anderen Schulträgern hat ergeben, dass es sehr differenzierte Formen der Organisation und Finanzierung, abhängig von Faktoren wie der Größe und Schulart von Schulen, dem Umfang des Angebotes und der kommunalen Struktur, gibt. Es wurde bei der Umfrage deutlich, dass eine Reduzierung von Kosten bei der Übernahme durch freie Träger nicht unbedingt zu erwarten ist. Allein die Unterstützung durch Fördervereine führt bei anderen Schulträgern zu Einsparungen. Es zeichnet sich jedoch generell ab, dass bei zunehmendem Aufwand auch die Fördervereine überfordert sind und nicht die Personalbewirtschaftung übernehmen wollen.

Dies wurde auch von der vom Ministerium unterstützten Netzagentur „ganztägig lernen“ bestätigt. Die Netzagentur rät auch von dem Wechsel eines freien Trägers zu einem anderen ab, da dies in der Regel eine enorme Unruhe im Ablauf des OGT nach sich zieht.

 

Die in der Zusammenarbeit mit der STS aufgetretenen Probleme sind im Wesentlichen auf mangelnde Präsenz vor Ort zurückzuführen. Diese Problematik würde voraussichtlich auch bei Übergabe der Trägerschaft an andere Organisationen auftreten. Unter dieser Prämisse hat die Verwaltung in Abstimmung mit den Schulleitungen zunächst den zusätzlichen Stellenbedarf bei Rückführung der Trägerschaft an den Schulverband geprüft und die Kosten hierzu ermittelt.

 

Danach kann von einem zusätzlichen Stellenbedarf von

 

19,5 Wochenstunden für eine/einen Koordinator/in (für die Personalbewirtschaftung wie den Abschluss und die Abwicklung von Verträgen mit KursleiterInnen, Listenführung für den Nachweis von Teilnehmer- u. KursleiterInnenstunden, Abwicklung der Elternbeiträge, Abrechnungen von Bildungsgutscheinen und Organisation der Mittagsverpflegung, Vertretungsregelungen bei Ausfall von Kursen, Erstellung des Programmheftes, koordinierende Tätigkeiten zwischen Schulleitung, Schulsozialpädagogen, Lehrkräften, Kursleitungen, Sekretariat und SchülerInnnen)

 

und

 

   5  Wochenstunden für pädagogische Begleitung (insbesondere für Gespräche mit Eltern, KursleiterInnen und Lehrkräften)

 

ausgegangen werden.

 

Die Kosten für diesen zusätzlichen Stellenbedarf belaufen sich auf jährlich ca. 26.500,00 € für 1 Schuljahr.

Im Haushaltsjahr 2014 wäre ein Betrag von ca. 5.000,00 € für den/die Koordinator/in zusätzlich bereitzustellen, da vorbereitende Tätigkeiten für das Schuljahr 2014/15 bereits ab Mitte Mai wahrzunehmen sind, um den Offenen Ganztagsbetrieb zum Schuljahresbeginn sicherstellen zu können. (Der Vertrag mit der Steinburg Sozial gGmbH wurde jeweils nur für den Betrieb eines Schuljahres abgeschlossen.)

 

Nach der als Anlage 2 beigefügten Übersicht über die Gesamtfinanzierung würden dem Schulverband bei Rückführung der Trägerschaft Mehrkosten in Höhe von ca. 10.800,00 €/Schuljahr für beide Schulen entstehen. (Diese Mehrkosten sind nicht ausschließlich auf Mehrausgaben für zusätzliches Personal sondern auch auf Mehrkosten für Verpflegung, Sachkosten und erhöhte Anzahl von Kurs- und Betreuungsstunden  zurückzuführen. Die Finanzierung basiert auf Angaben aus dem laufenden Schuljahr und kann zurzeit nur grob kalkuliert werden, da die Einnahmen je nach Teilnehmerzahlen schwanken. Auch die Fördermittel sind nicht exakt zu berechnen, da sie nicht nachgefordert werden können und bei geringeren Teilnehmerzahlen als im Förderantrag angegeben, zurückgezahlt werden müssen. Es werden maximal 50% der Gesamtaufwendungen gefördert. Die Förderung wird allerdings allein nach der Anzahl von Teilnehmerstunden berechnet. Erhöhte Personal-, Sach- und Bewirtschaftungskosten haben somit keine Auswirkung auf die Förderung.

 

Das Defizit wäre durch erhöhte Elternbeiträge zu reduzieren.

 

Eine Nachfrage bei der Steinburg Sozial gGmbH hat ergeben, dass hier vor dem Hintergrund anderer Organisationsstrukturen von einem noch höheren Stellenanteil ausgegangen wird, so dass bei Übergabe der Trägerschaft vermutlich ein höheres Defizit aufgrund höherer Personalkostenanteile entstehen würde, das vom Schulverband zu finanzieren wäre.

 

Zur Sicherstellung des Offenen Ganztagsbetriebs im kommenden Schuljahr empfiehlt die Verwaltung daher, den OGT zunächst in Eigenregie mit dem v.g. zusätzlichen Stellenbedarf zu übernehmen. In diesem Zeitraum kann ein Überblick über den tatsächlichen Verwaltungsaufwand und einzelne Abläufe sowie die tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben gewonnen werden. Die Stelle der/des Koordinatorin/Koordinators kann befristet bei der Schulverbandsverwaltung angesiedelt werden, so dass auch im Vertretungsfall die Aufgabenwahrnehmung sichergestellt ist. Die Optimierung von Abläufen wird dabei ebenfalls verfolgt. . Der/die Koordinator/in kann bei Bedarf in den Schulen präsent sein, sonst aber die Aufgaben an ihrem/seinem Arbeitsplatz im Rathaus wahrnehmen. Die Personalkosten wären über den Verwaltungskostenbeitrag mit der Stadt abzurechnen. Es ist davon auszugehen, dass ein/e Mitarbeiter/in der Stadt Glückstadt zur Verfügung steht, so dass auch keine zusätzlichen Kosten für die Einrichtung eines Arbeitsplatzes entstehen werden und die vorbereitenden Tätigkeiten für das Schuljahr 2014/15, die im Mai anfallen, bereits aufgenommen werden können.

Der zusätzliche Stellenbedarf für die pädagogische Fachkraft wäre im Stellenplan des Schulverbandes zu berücksichtigen.

 

Da die Organisation des Offenen Ganztagsbetriebes insgesamt neu zu strukturieren ist, wird eine Beteiligung durch die Netzagentur „ganztägig lernen“ angestrebt. Ein erfahrener Mitarbeiter hat eine kostenlose Beratung vor Ort bereits zugesagt. Die Agentur verfügt über Erfahrungen im Betrieb des OGT an verschiedenen Schularten unterschiedlichster Größenordnung. Die Agentur gibt hilfreiche Hinweise sowohl in organisatorischen Fragen als auch zur Erhebung von Elternbeiträgen und Einbindung freier Träger und Vereine. Eine mit allen Beteiligten erarbeitete Organisationsstruktur kann dann Grundlage für das künftige Finanzierungskonzept und eine evtl. Akquise von freien Trägern und/oder mit einem realistischen Stellenbedarf beim Schulträger selbst ab dem Schuljahr 2015/16 sein.

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

 

Nach der beigefügten Finanzierungsübersicht muss künftig von einem zusätzlichen Kostenaufwand in Höhe von ca.10.800,00 € und einmalig in 2014 von einem Mehraufwand in Höhe von ca: 5.000,00 € ausgegangen werden. Diese Mehrausgaben in Höhe von insgesamt 15.800,00 € können im Rahmen von überplanmäßigen Aufwendungen im Haushalt 2014 geleistet werden können.

 

Der Stellenplan des Schulverbandes müsste um den Stundenanteil von 5 Wochenstunden der pädagogischen Fachkraft an der Bürgerschule angepasst werden. Bis zur Anpassung ist die Anordnung von Mehrarbeitsstunden möglich.

 

 


Anlagenverzeichnis:

Anlagenverzeichnis


1. Schreiben der Steinburg Sozial gGmbH v. 11.03.2014

2. Finanzierungsübersicht

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Schreiben der Steinburg Sozial gGbmH v. 11.03.2014 (1134 KB)      
Anlage 2 2 Finanzierungsübersicht (964 KB)